Rede Dr. Rolf Krohne

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Dr. Rolf Krohne
Rede vom 01.11.1997

Bei der Einweihung am 01.11.1997 hielt Herr Dr. Rolf Krohne, Direktor RWE Energie AG Regionalversorgung/Kraftwerk Dettingen folgende herausragende Rede:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Roth, sehr geehrter Herr Landrat Eller, sehr geehrte, liebe Familie Kaul, s. g. Herr Bischof Garavito,
Frau Pfarrerin Kimmel-Uhlendorf, Herr Pfarrer Otter, werte und geschätzte Ehrengäste, meine sehr verehrten Damen, meine Herren,
liebe Einweihungsgäste,

am 25. April 1873, also vor fast 125 Jahren, fasste das Königliche Bezirksamt den weisen Beschluss, das Grundstück des Guffantischen Herrenhauses zu kaufen, um eine weitere Schule nebst Dienstwohnung des Lehrerpersonals einzurichten.

In dem damaligen Beschluss sprach man von einem dreifachen gemeindlichen Bedürfnis, dem mit dem Grundstückskauf abgeholfen würde, und es hieß wörtlich: „Der Kaufpreis und die übrigen Kaufpreisbedingungen sind sehr günstig für die Gemeinde gestellt.“

Lieber Herr Bürgermeister Roth, auch bei der Sanierung der „Alten Schule“ könnte man wieder von einem dreifachen gemeindlichen Bedürfnis und günstigen finanziellen Bedingungen reden. Und würde der Gemeinderat Mainaschaff seinen Beschluß zur Sanierung der „Alten Schule“ in ähnlicher Form und Sprache gefasst haben, wie den zum Kauf des Grundstückes durch das Königliche Bezirksamt, dann hätte er wohl folgendermaßen gelautet:

„ Die Wiederherstellung der „Alten Schule“ nebst den mit den hochlöblichen, das heimische Brauchtum pflegenden Vereinigungen geschlossenen Verträgen zur Überlassung der sich bald wieder zum Besten präsentierenden Räumlichkeiten stellt sich als ein für die Gemeinde Mainaschaff einerseits sehr lukratives, andererseits mit keinem Risiko verknüpftes Geschäft dar.“

– und der Beschluss würde mit den Worten von damals fortfahren:

„Hierdurch wird einem dreifachen gemeindlichen Bedürfnis abgeholfen, nämlich der Wiederherstellung des altehrwürdigen Schulhauses, der Erlangung ausreichender Möglichkeiten zur Versammlung unserer Bürger zu jedwedem friedlichen Zwecke und die Einsparung der den Gemeindesäckel und gar die Umwelt belastenden Energie mittels modernster Technik.“ – Und zufrieden könnte der Gemeinderat für die Chronik festhalten:
„Der Preis für die Wiederherstellung und die übrigen Bedingungen sind sehr günstig für die Gemeinde gestellt.“

Liebe Festgemeinde, das komplizierte Beamten-Deutsch vergangener Tage hat das Main-Echo treffend in die Schlagzeile umgemünzt: „Nach der Sanierung erstrahlt das Domizil der Mainaschaffer Vereine in neuem Glanz.“

Meine Damen und Herren, dass in diesen insbesondere für die Kommunen finanziell harten Zeiten nicht nur der Abbau von Leistungen für den Bürger auf der Tagesordnung steht, sondern auch erfreuliche Zeichen gesetzt werden können, das beweist dieses neue Vereinsheim.

Dass sich eine Investition für eine Gemeinde so günstig darstellen kann, dass die Gemeindevertreter am Ende gar nicht mehr anders können, als ihr zuzustimmen und die letzten Steuergroschen locker zu machen, das ist sicher nicht alltäglich. Aber Not macht erfinderisch, weckt verloren geglaubten Bürgersinn, lässt viele wieder zusammenrücken und gemeinsam anpacken, um etwas zu bewegen.

Wir von RWE Energie als Ihr Energieversorgungsunternehmen haben jedenfalls gerne unseren Beitrag zum kommunalen Energiesparen geleistet, um dieses Haus wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Dass das Vereinsheim dabei mit PROKOM, unserem Förderprogramm für die Kommunen, gleichzeitig energetisch auf den neuesten Stand gebracht wurde mindert zwar unseren Energieabsatz aber spart Ihre Betriebskosten.
Es soll damit aber auch deutlich gemacht werden, dass Umweltschutz, Energiesparen und Klimaschutz für das Unternehmen RWE Energie keine Lippenbekenntnisse sind.

Als modernes Dienstleistungsunternehmen, das sich der zukünftigen Konkurrenz im Strommarkt gerne stellt, bieten unsere Ingenieure gerne allen Hilfe an – ob Kommunen, Unternehmen oder unseren Tarifkunden -, um in jedem Einzelfall eine umweltfreundliche, energiesparende aber natürlich auch finanziell vertretbare Energieversorgung zu realisieren. Dass hierzu oft ein ganzes Paket von Maßnahmen geschnürt werden muss, beweist Ihr neues Vereinsheim.

So war zunächst das alte auf Öl-Einzelöfen basierende Heizsystem völlig zu erneuern. Für rund 67.000 Mark, von denen wir über unser PROKOM-Programm fast die Hälfte übernehmen konnten, wurden neue Heizungen und ein besonders energiesparender Brennwertkessel mit einem sehr hohen Wirkungsgrad auf der Basis des umweltschonenden Erdgases eingebaut.
25.000 Kilowattstunden, ein Viertel des früheren Energieverbrauchs, können alleine hierdurch künftig eingespart werden. Ihre Energierechnung vermindert sich damit um einige tausend Mark pro Jahr.

Es folgten weitere Sanierungsmaßnahmen. So wurden u. a. undichte, einfach verglaste Holzfenster durch Fenster mit Wärmeschutzglas ersetzt. Hierdurch wird eine Energieeinsparung von 10 Prozent erreicht. Auch an den Kosten dieser Wärmeschutzmaßnahmen beteiligte sich RWE Energie mit 50 Prozent. Zuletzt wurde für rund 44.000 Mark das Dach saniert und wärmegedämmt. Mit dieser Maßnahme konnte eine weitere Energieeinsparung von 6 Prozent erzielt werden.

Auf 230.000 Mark summierten sich am Ende alle energierelevanten Investitionen, über das RWE Energie PROKOM-Programm mit 110.000 Mark gefördert.

Unsere fachkundigen Mitarbeiter, allen voran, Herr Dipl.-Ing. Haus, haben die Gemeinde beraten und die Sanierungsmaßnahmen seitens RWE Energie begleitet. Herr Haus dem ich ganz herzlich für seine Arbeit danken möchte, hat ausgerechnet, dass mit diesen Investitionen insgesamt eine 40-prozentige Energieeinsparung und eine CO2-Reduzierung von 42 Prozent verbunden ist. Die Stickoxid- und Kohlenmonoxid-Belastungen verringern sich sogar um über 90 Prozent. Dies ist wieder ein kleiner Baustein zum Schutze unserer Erdatmosphäre.

Meine Damen und Herren, die Gemeinden sollen für den Bürger Vorbild sein, besonders beim Energiesparen. Deshalb fördern wir Maßnahmen zur umweltgerechten und rationellen Energieanwendung.

Lassen Sie mich aber auch die Gelegenheit nutzen, daran zu erinnern, dass RWE Energie nicht nur den Kommunen beim Energiesparen hilft. Mit unserer Initiative UMWELTPLUS, hinter der sich das Förderprogramm KesS-SOLAR und unser UMWELTTARIF verbergen, bieten wir auch jedem Bürger an: Energie effizient zu nutzen, die regenerativen Energien Sonne, Wind und Wasser fördern und die Umwelt zu entlasten.

Sollte ich Ihr Interesse geweckt haben: In unserer Beratungsstelle Kleinostheim erhalten sie hierzu alle erforderlichen Informationen.

Lassen Sie mich schließen mit einem herzlichen Dank an alle, die zu diesem gelungenen Werk beigetragen haben. Wir waren zwar Ihr Partner, nicht aber die Initiatoren. Der Einsatz vieler war nötig, um aus der „Alten Schule“ diese schmucke, neue Vereinsheim werden lassen. Herzlichen Glückwunsch dazu. Füllen sie es mit Leben, fühlen Sie sich auch im kältesten Winter wohl darin, machen Sie es zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in Mainaschaff, und pflegen sie es gut, damit es dem neuen Zweck ebenso lange dient, wie dem früheren.

Wir haben das Unsrige getan.
Die Gemeinde Mainaschaff hat das Ihrige getan.
Nun ist es an Ihnen, den Vereinsmitgliedern, den Worten nach dem Segen Taten Folge zu leisten.

Vielen Dank!