Die Musicaladaption der Räuber strafft und verdichtet den Plot von Schillers Sturm- und Drangdrama. In äußerster Konzentration erzählt das Musical vom Versuch des Grafensohnes Franz Moor, den verhassten Bruder Karl um Fürstenhof und Erbe zu bringen, den väterlichen Besitz an sich zu reißen und die Braut des Bruders zu heiraten.
Franz Moor (Bernd Roth)
Das Musical Die Räuber dramatisiert Szenen, die im Original noch episch ausgebreitet werden: so etwa die Befreiung Rollers vom Galgen und Franz’ Mord an seinem Vater. Das Stück schließt, von der Vorlage abweichend, mit der Konfrontation der beiden Brüder, der Wiedervereinigung von Amalia und Karl und der stürmischen Beschwörung der aufkeimenden Revolution. Es vermeidet die mitunter befremdlichen Längen der Originalvorlage und ermöglicht eine Spielzeit, die den Sehgewohnheiten des heutigen Publikums entspricht.
Amalia (Sabrina Galambosch)
Das Libretto wahrt die stürmische Diktion des jungen Schillers und versucht gleichzeitig, die Sprache dem Empfinden des 20. Jahrhunderts näher zu bringen. Der Dialog ist fast durchgängig gereimt und größtenteils gesungen oder von Musik begleitet, was dem Musical einen eindringlichen, suggestiven Charakter verleiht.
Die Komposition zeichnet sich durch eine durchgängige motivisch-thematische Arbeit, sowie eine abwechslungsreiche Songvielfalt aus, die von opernhaften Solopartien bis hin zu mitreißenden Rocknummern reicht. Der Handlung entsprechend, wechseln sich kraftvolle und melancholische Solonummern ab, durchsetzt mit vollstimmigen Chorpassagen.
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